Rütlischiessen 2015

zeigerEin lang gehegter, aber bis jetzt unerfüllter Wunsch vieler Feldschützen war es, einmal das historische Rütli-Schiessen besuchen zu können. Am Vereinshöck 2014 habe ich unsere Schützen angefragt, ob das Interesse dazu vorhanden wäre. Der Tenor war mehrheitlich positiv. Die Feldschützen Signau starteten daraufhin die Anfrage als Gastsektion. Mitte August 2015 kam der Bescheid aus Engelberg: wir waren auf der Teilnehmerliste aufgeführt. 10 Tage später nahmen die Stadtschützen Bern Kontakt mit uns auf und fragten, ob wir uns ihrer Delegation anschliessen möchten. Nun war eine kurze Besprechung nötig, um die positiven und negativen Aspekte abzuwägen. Als Pluspunkt galt die komplette Organisation durch die Berner Stadtschützen, etwas nachdenklich stimmten uns die zwei tägige Reise und die Kosten. Dennoch haben wir uns für die bequemere Variante entschieden und schlossen uns den Stadtschützen Bern an.

Am Dienstag, 03. November 2015 war es endlich soweit und die Rütlischützen: Ernst, Ruedi, Paul, Peter, Hans, Walter, Michael und Thomas bestiegen um 15.05 Uhr den Extrazug nach Luzern. Toni Fuchs und Reto Mühlemann (Mitglieder der Stadtschützen) verpflegten uns sehr zuvorkommend mit frischer Züpfe und Hamme, Bananen und Getränken. Zum Glück dauerte die Bahnfahrt nicht länger, ansonsten hätten wir mit dem vollen Bauch kaum mehr sitzen können. In Luzern marschierten wir zur Schiffländte und bestiegen das Schiff. Wir tuckerten in der Abenddämmerung nach Brunnen. Im Hotel angekommen wurden als erstes die Zimmer bezogen. Jeder hatte kurz Zeit sich frisch zu machen, wonach es gleich das Nachtessen und zahlreiche Ansprachen gab. Auch der obligate kurze Ausgang mit der originellen Mehlsuppe der Feuerwehr Brunnen durfte nicht fehlen.

Am nächsten Morgen hiess es um 05.30 Uhr „raus aus den Federn“. Das Morgenessen war ab 06.00 Uhr parat. Um 07.00 Uhr legte das Extraschiff zum Rütli, mit einigen nervösen Schützen an Board ab. Auf dem Rütli angekommen, ergatterten wir uns sofort einen Tisch, setzten unsere Gewehre, erkundeten das Gelände und gönnten uns natürlich ein Apero.

Um 10.00 Uhr begann für uns das Schiessen, eine ziemliche Herausforderung für die Meisten von uns. Es galt auf ca. 260 Meter Entfernung, auf den Knien ins Schwarze zu treffen. 3 Serie, 6 Serie, 6 Serie und vorbei war das historische Schiessen. An die Spitze konnten wir uns nicht schiessen, aber als Sieger fühlten wir uns trotzdem. Nach dem Chlepfetli gab es auch schon das Mittagessen; Suppe und eine Art Bernerplatte. Dessert konnte sich jedermann bei den zahlreichen anderen Sektionen organisieren.

Um 16.00 Uhr fand die Rangverkündigung statt. Die Feldschützen Signau waren nicht die Ersten aber auch nicht die Letzten, die ihren Rütlibecher in Empfang nehmen konnten. Nun begaben wir uns schon wieder aufs Schiff in Richtung Luzern. Die ganze Reise ist reibungslos und organisiert verlaufen.

Kurz nach dem wir in Luzern den Zug nach Langnau bestiegen haben, stellten wir mit Schrecken fest, dass die vorgängige Reservation zweier Wagons nicht funktioniert hatte. Eine Delegation von 160 Mann in einem vollen Zug unterzubringen und zu verpflegen, war nicht so einfach. Ziemlich müde und erschöpft, vom langen Stehen im Zug, aber dennoch voller positiven Eindrücken, fand die Rütlifahrt in Langnau ihr Ende.

becherMein Fazit: Es war eine sehr gelungene und interessante Erfahrung. Schiesstechnisch ist etwas Steigerungspotenzial vorhanden. Das Fest unter so verschiedenen Schiessfreunden war bombastisch. Und das Tüpfli auf dem i war natürlich das schöne Wetter. Ich bin sicher, wir versuchen es zu einem späteren Zeitpunkt erneut, an das Rütli-Schiessen zu gelangen.

PS: Der Rütlibecher hat seinen idealen Standort gefunden: in der Vitrine im Schützenhaus Mutten.

Der Verfasser: Paul Keller

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